Aufruf Münchner Klima-Aktivisten
zur Spendensammlung
"Entlastungspaket für Pakistan"
Unterstützt von ParentsForFuture München (17.9.2022)
Mit dieser Spendeninitiative können Sie die 300 € bzw. 200 €, die mit den Entlastungspaketen der Bundesregierung als "Energiepreispauschale" an Sie ausgezahlt werden, in eine Klimaspende an die "Aktion Deutschland hilft" umwandeln, die den Leidtragenden der Flutkatastrophe in Pakistan zugutekommt - und zwar so, dass Ihre Spende öffentlich als Umwidmung der Energiepreispauschale dokumentiert wird.
Wir wollen den Flutopfern in Pakistan helfen. Warum spenden wir dann nicht einfach ? Warum greifen wir auf die 300 € der Energiepreispauschale zurück und machen das öffentlich ? Warum investieren wir die 300 € nicht einfach in ein Balkon-Solarmodul und klopfen uns dafür auf die Schultern ?
Die Flutkatastrophe in Pakistan raubt Millionen von Menschen die Existenzgrundlage. Sie ist kein bloßes Naturereignis, sondern in ihrem völlig beispiellosen Ausmaß eine Folge des Klimawandels. Deutschlands Wohlstand hat den Klimawandel historisch wesentlich mit verursacht, und auch aktuell trägt Deutschland weit überproportional dazu bei. Diesen Zusammenhang will unsere Spende anerkennen.
Die Energiepreispauschale wird aus Steuergeldern unterschiedslos an alle Erwerbstätigen, Studierenden und Rentner ausgezahlt. Sie soll die gestiegenen Kosten für die Nutzung fossiler Energien abmildern. Allein dafür werden rund 17 Mrd. € aufgewendet. Knapp ein Tausendstel dieser Summe stellen Auswärtiges Amt und Entwicklungshilfeministerium als Soforthilfe für Pakistan bereit. Das Missverhältnis sowohl der existentiellen Bedrohung als auch dieser Beträge weckt bei uns den Wunsch, die uns zugedachte Unterstützung an die Flutopfer umzuleiten.
Die weitere Nutzung fossiler Energien muss ein Ende haben. Auch deshalb weigern wir uns, diese "Entlastung" anzunehmen. Die Energiepreispauschale ist eingebettet in eine Politik, die Kohlekraftwerke wieder ans Netz gehen lässt, die mit über 3 Mrd. € das Tanken bezuschusst hat, die die Erhöhung des CO₂-Preises hinausschiebt, die in Windeseile den Bau von LNG-Terminals vorantreibt, um fossilen Ersatz für russisches Erdgas zu ermöglichen. Doch jede Tonne CO₂, die weiterhin emittiert wird, trägt den Rest des Jahrhunderts Jahr für Jahr zur Erderwärmung bei. Das verschärft und beschleunigt Katastrophen wie die jetzige in Pakistan. Solche Katastrophen werden uns in all den nächsten Jahren begleiten, und sie werden vor Europa und Deutschland nicht Halt machen - dagegen richten Entlastungspakete nichts aus.
Mit diesem Button wird eine Unterseite der "Aktion Deutschland hilft" aufgerufen,
auf der Sie Ihre Spende abwickeln können und bei der sie zu den Beträgen
addiert wird, die aus der Energiepreispauschale gespendet wurden.
Welche Soforthilfe-Maßnahmen damit
durchgeführt werden, erfahren Sie
hier.
Hintergrund-Info zum Aufruf
Die Entlastungspakete... Das erste Paket sieht für alle einkommenssteuerpflichtigen
Erwerbstätigen eine "Energiepreispauschale" von 300 € vor, die im September 2022 mit dem Gehalt ausgezahlt wird. (Wortlaut des
zugrundeliegenden Gesetzes:
Steuerentlastungsgesetz 2022; dazu auch eine informative
FAQ-Seite des Finanzministeriums.) Das dritte Entlastungspaket sieht für Ende des Jahres eine Energiepreispauschale
von 300 € für Rentner und von 200 € für Studenten vor; es liegt bislang nur als
Koalitionsvereinbarung vor.
... und ihre Kosten Die Energiepreispauschale für die Erwerbstätigen bzw. Rentner bzw. Studenten
schlägt mit 10,4 Mrd. € bzw. 6 Mrd. € bzw. 0,7 Mrd. € zu Buche (Angaben der Süddeutschen Zeitung, 10./11.
September 2022, S. 23). Das ergibt die im Text des Aufrufs genannten gut 17 Mrd. €.
Soforthilfe für Pakistan: Am 7. September 2022 stellte das Entwicklungshilfeministerium
13 Mill. € an Soforthilfe für Pakistan bereit; auf diesen Stand bezieht sich der Aufruf. Mittlerweile
(26. September 2022) ist diese Summe um 26 Mill. € aufgestockt worden. Auch das Auswärtige Amt hat
Anfang September im Rahmen internationaler Soforthilfeprogramme (CERF und WHO) Nothilfe für Pakistan geleistet.
Insgesamt waren das 13 Mill. US-Dollar; der deutsche Anteil daran dürfte sich auf knapp 4 Mill. € belaufen, so
dass sich - Stand 17.9.2022 - die im Aufruf genannten rund 17. Mill. € ergeben.