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Wie weiter mit Spirit Energy ?

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Die Fakten

Wenn der Verkauf des norwegischen Geschäftsbereichs von Spirit Energy (SE) wie geplant über die Bühne geht, bleiben SE britische und niederländische Vorkommen im Umfang von 14,57 Mrd. m³ an Erdgas und 8,72 Mill. Barrel an Erdöl. Förderung und Verbrennung dieser Vorkommen wird rund 36,2 Mill. t CO₂ freisetzen; der Anteil der SWM daran beträgt 11,2 Mill. t. Diese exterritorialen Scope-3-Emissionen stehen in keinerlei Zusammenhang mit der Gas-, Wärme- oder Stromversorgung Münchens.

Die prognostizierten Kosten für den Rückbau der zugehörigen Förder-Infrastruktur (Plattformen, Pipelines etc.) belaufen sich auf gut 1,3 Mrd. €. Um genügend Sicherheit zu haben, hat Centrica mit den SWM vereinbart, das 1,5-fache dieser Summe aus den künftigen Erlösen von SE als Rücklage zu bilden. Der vorgesehene Anteil der SWM an den Rückbaukosten beträgt damit 632 Mill. €. Diese Summe muss in den nächsten 4½ bis 5½ Jahren erwirtschaftet werden.

Bei Berücksichtigung der aktuellen Förderkosten und der Verkaufspreise von 2018 (bzw. 2019) könnten mit der Förderung insgesamt Überschüsse in Höhe von 1113 Mill. € (bzw. 429 Mill. €) erzielt werden. Um mit der Förderung der gesamten Restvorkommen wenigstens annähernd die Rückbaukosten zu erwirtschaften, müssten also Preise erreicht werden, die deutlich über denen von 2018 liegen.
Einzelheiten und Belege
Centrica hat Ende 2021 Bedingungen für den Verkauf des norwegischen Statfjord-Feldes (incl. seines auf dem britischen Festlandsockel liegenden Teiles) an Equinor und der restlichen norwegischen Lizenzen von SE an Sval Energi AS ausgehandelt. [1] Die davon betroffenen Vorkommen werden auf insgesamt 153,84 mmboe [Mill. Barrel Öl-Äquivalent] veranschlagt [2, S. 48f.] Insgesamt würden die bei SE verbleibenden Reserven dadurch für Öl um 92% und für Gas um 38% reduziert [1]. Da als Datum der Transaktion der 1.1.2021 vorgesehen ist und der Jahresbericht von SE für Ende 2020 die Reserven auf 23,5 Mrd. m³ Gas und 109 Mill. Barrel Erdöl beziffert [3, S. 93], ergeben sich die oben angegebenen Zahlen. Legt man das Tempo zugrunde, mit dem aus diesen verbleibenden Vorkommen 2020 bzw. 2021 Erdgas gefördert wurde (nämlich 18,6 bzw. 15,8 mmboe [2, S. 9]), so werden diese Gasvorkommen in 4½ bzw. 5½ Jahren erschöpft sein.

Bei der Verbrennung von 1 Mrd. m³ Erdgas entstehen rund 2,236 Mio. t CO₂, bei der von 1 Mill. Barrel Erdöl rund 0,413696 Mill. t CO₂. Die vollständige Verbrennung der Erdgasreserven von Spirit Energy würde rund 32,6 Mill. CO₂ freisetzen, die der Erdölreserven rund 3,6 Mill. t CO₂. Da die SWM 31% der Anteile an SE halten, resultieren die obigen 11,2 Mill. t CO₂. Ausweislich des Geschäftsberichts 2020 von SE [3, S. 40] wurden 2020 mehr als 98% des Umsatzes von SE mit Exporten in Nicht-EU-Länder erzielt. Insofern stehen diese Emissionen in keinerlei Zusammenhang mit der Versorgung Münchens, sondern sind als exterritoriale Scope-3-Emissionen zu verbuchen.

Die für die Zukunft prognostizierten Rückbaukosten von SE betrugen Ende 2020 insgesamt 1992 Mill. £ [3, S. 55]. Mit dem angekündigten Teilverkauf werden rund 830 Mill. £ dieser Rückbaukosten an die neuen Eigentümer übertragen [1]. Da der Teilverkauf den 1.1.2021 als Bezugspunkt hat, gibt der Differenzbetrag von 1162 Mill. £ die bei SE verbleibenden Rückbaukosten an. (In [2, S. 9] werden sie gerundet als 1,2 Mrd. £ angegeben.) Centrica hat mit den SWM vereinbart, künftige Überschüsse von SE zurückzulegen, bis diese Rückbaukosten 1,5-fach gedeckt sind:
Under an amended shareholders’ agreement (the "Amended SHA"), Spirit Energy’s future strategy will be (...) to utilise cash from the Spirit Energy Group’s operations to meet, and de-risk, decommissioning obligations in respect of its remaining portfolio. Future cashflows generated from Spirit Energy’s continuing operations will be retained within Spirit Energy until projected future pre-tax decommissioning costs are 1.5 times covered. [1]
Zur Deckung der Rückbaukosten müssen also noch rund 1743 Mill. £ (2,039 Mrd. €) an Überschüssen erwirtschaftet werden. Der Anteil der SWM daran beträgt 632 Mill. €. Aus den Umsätzen von SE (siehe den Abschnitt "Fördermengen, CO₂-Emissionen und Umsätze von Spirit Energy" weiter unten auf dieser Webseite) ergibt sich, dass mit dem Verkauf von Erdöl 2018 (bzw. 2019) 53,8 bzw. 51,2 Mill. €/mmboe erzielt werden konnten; bei Erdgas lagen die Werte bei 168 bzw. 122,6 Mill. €/Mrd. m³. Die Förderkosten von SE lagen 2020 bei 13,2 £/boe; dies bezieht allerdings auch die Förderung im norwegischen Geschäftsbereich ein. Für den nach dem Verkauf verbleibenden Teil der Vorkommen werden in [2, S. 9] deutlich höhere Förderkosten von 17,3 £/boe (20,24 €/boe) angegeben. Zieht man von den Umsätzen, die sich aus den gesamten Restvorkommen mit den Preisen von 2018 bzw. 2019 erzielen lassen würden, diese Förderkosten ab, so würden die angegebenen Überschüsse von 1113 Mill. € bzw. 429 Mill. € resultieren. (Legt man die Preise von 2020 zugrunde, ergibt sich ein Defizit von rund 44 Mill. €.) Es ist also dringend geboten, den für die SWM zu erwartenden Erlös aus dem norwegischen Teilverkauf in Höhe von rund 250 Mill. £ (292 Mill. €) zur Deckung der Rückbaukosten zurückzulegen.

Quellen
[1] Centrica, Pressemeldung vom 8.12.2021
[2] Centrica, Beschluss-Vorlage zum General Meeting am 13.1.2022
[3] Spirit Energy, Annual Report 2020



Decommissioning (Rückbau) - ein Bild



Auf der Website von SE finden sich Dokumente über die laufenden Rückbau-Projekte. Aus einem davon ist die obige Collage zusammengestellt. Das kleine Photo rechts oben zeigt die Hummingbird-Plattform im Chestnut-Feld; darunter befindet sich eine Prinzipskizze, die die drei angeschlossenen Förder-Bohrlöcher zeigt sowie das Bohrloch, durch das Wasser in das Vorkommen gepresst wird. Die Karte links unten zeigt das Netz an Gas- und Öl-Leitungen, in das Chestnut eingebunden ist. Insgesamt müssen rund 85 t Material abgebaut werden. Der Zeitplan dafür erstreckt sich von 2021 bis 2028. Die Meerestiefe beträgt dort 123 m.

Die Collage soll verdeutlichen, dass der Rückbau eine komplexe, langwierige, kostspielige und risikobehaftete Angelegenheit ist. In der Beschlussvorlage von Centrica zum Teilverkauf wird ausdrücklich auch darauf hingewiesen [2, Punkte 1.2 auf S. 17 und 3.3 auf S. 21], dass der Verkauf personelle Schwierigkeiten mit sich bringen kann. Wenn know-how über die installierte Infrastruktur SE verlässt, wird das Kosten und Risiken des Rückbaus erhöhen. Dass Centrica das 1,5fache der prognostizierten Rückbaukosten als Rücklage bilden will, spricht Bände.


Das Ende eines Geschäftsmodells

Das traditionelle Geschäftsmodell der Förderung fossiler Energieträger verwendet die Einnahmen, die mit der Förderung der aktuellen Vorkommen erzielt werden, um die gerade fälligen Rückbaukosten der bereits ausgebeuteten Vorkommen zu decken und neue Vorkommen zu erkunden und zu erschließen. Wenn man von der unbegrenzten Fortsetzbarkeit dieses Vorgehens ausgeht, ist keine Bildung von Rücklagen erforderlich: Die Rückbaukosten der aktuellen und neuen Vorkommen verschieben sich beständig in die Zukunft.

Als 2017 Spirit Energy ausgehandelt wurde, folgten Centrica und SWM diesem Geschäftsmodell und versuchten, ihre jeweiligen Probleme zu lösen: Centrica hatte zwar sprudelnde Vorkommen, aber nicht ausreichend viele Lizenzen zur Erkundung neuer Vorkommen. Die SWM hatten gerade zusammen mit einem dänischen Partner 1,6 Mrd. € abschreiben müssen, mit denen vergeblich versucht worden war, das vielversprechende Hejre-Feld zum Sprudeln zu bringen. Und sie hatten bereits 2013 und 2014 insgesamt fünf Lizenzen in der Barentssee erworben und dort Anfang 2017 eine erste Probebohrung durchgeführt. Centrica erwartete viel von der Erkundung der Barentssee, in der man 2016 ebenfalls eine Lizenz erworben hatte, und machte sich auch Hoffnungen, das Hejre-Feld doch noch zum Laufen zu bringen. (Es wurde 2020 an INEOS abgestoßen, und die sämtlichen weiteren Lizenzen in der Barentssee, die von SE bis 2020 erworben wurden, erwiesen sich als Fehlschläge.) Was sprach also dagegen, durch den Zusammenschluss von Centrica und SWM einfach das Geschäftsmodell für beide wieder auf Fahrt zu bringen ?

2015 war das Pariser Klimaschutz-Abkommen abgeschlossen worden, und damit war die Voraussetzung der unbegrenzten Fortsetzbarkeit des Geschäftsmodells hinfällig: Das Vor-sich-her-Schieben der Rückbaukosten – sie hatten im ersten Jahr von SE bereits bei knapp 2,1 Mrd. £ gelegen – war nicht länger möglich. Es scheint, dass die SWM die Brisanz dieses Bilanzpostens nicht erkannt haben. Jedenfalls bemerkte der damalige Finanzchef von Centrica bei einer Investorpräsentation damals sehr lapidar: "The joint venture partner is picking up 31% of our decommissioning liability." (Diese Präsentation ist auf der Centrica-Website nicht mehr verfügbar. Auf der Website hier ist sie weiter unten im Abschnitt "Materialien" archiviert; das Zitat findet sich auf S. 7.) Im Juli 2019 zog Centrica die Konsequenzen aus seinem Entschluss zur Decarbonisierung und kündigte an, seinen Anteil an SE verkaufen zu wollen. Die SWM schlossen sich dem nicht an, sondern setzten darauf, weitere Partner zu gewinnen. Dies erwies sich als Hindernis für Centrica's Pläne: "The joint venture structure had limited the number of parties interested in buying Centrica's interest in Spirit Energy as a whole." [2, S. 8] 2020 sorgte dann Corona für die Aussetzung der Verkaufspläne. Dies änderte sich erst durch das Kaufinteresse von Sval und Equinor, das zu den jetzigen Vereinbarungen führte.

Um den mit der Joint-Venture-Struktur verbundenen Verkaufs-Schwierigkeiten zu begegnen, hat Centrica mit den SWM im amended shareholders’ agreement die Verpflichtung vereinbart, unter gewissen Bedingungen die Anteile an SE gemeinsam zu verkaufen [2, S. 7 unten; GBGH - GB Gas Holdings Limited – ist die Untergesellschaft von Centrica, die an SE beteiligt ist.] Allerdings haben sich die SWM ausbedungen, dass diese Regelung erst nach dem 31. Dezember 2023 in Wirkung tritt – also ein erneutes Bremsen. Sollte es Centrica wider Erwarten gelingen, einen Käufer für den Rest von SE zu finden, dürfte sich die Stadt glücklich schätzen. Der Stadtrat sollte also die SWM veranlassen, diese einschränkende Frist ersatzlos zu streichen.

Vorschlag zur Schadensbegrenzung

Der für die SWM zu erwartende Erlös aus dem Teilverkauf von SE in Höhe von 250 Mill. £ deckt rund ein Achtel der gesamten Rückbaukosten. Es liegt nahe, ihn für die vorzeitige Stilllegung des entsprechenden Anteils der Vorkommen zu nutzen: Das würde dem Klima rund 5 Mill. t CO₂ ersparen. Anders als bei den norwegischen Lizenzen hält SE an mehreren der britischen Lizenzen 100% der Anteile - eine vorzeitige Stilllegung erfordert also nur die Zustimmung von Centrica. Angesichts der Entschlossenheit, mit der Centrica den Ausstieg aus SE gegen den Widerstand der SWM betrieben hat, bestehen Aussichten dafür. Zur Konkretisierung müssten Vorkommen sowie Förder- und Rückbaukosten der einzelnen Lizenzgebiete ausgewertet werden. Das würde ein unglaublich starkes Signal dafür sein, dass die Stadt die Klimakatastrophe tatsächlich ernst nimmt, und hätte vermutlich auch bundespolitische Auswirkungen und Auswirkungen in der britischen und norwegischen Öffentlichkeit.

Zudem könnte die Stadt die Bezugsrechte, die im ursprünglichen shareholders' agreement vereinbart waren, tatsächlich wahrnehmen. Dann müssten einerseits die SWM nicht mehr am deutschen Gasmarkt vorwiegend russisches Gas kaufen. Andererseits hätte der Zustand ein Ende, dass das von den SWM geförderte Gas ins Nicht-EU-Ausland verkauft wird ohne Kontrolle darüber, ob seine Verbrennung durch die Endkunden im Rahmen paris-konformer Budgets bilanziert wird.



Willkommen in Schilda-Laleburg


Der Holzschnitt von 1680, den das Münchner Kindl hier anblickt, gehört zum 15. Kapitel des sogenannten Lalebuchs von 1598, aus dem die Schildbürgerstreiche stammen. (Historisch-philologisch ist Laleburg als Ortsbezeichnung korrekter als Schilda.) Zu sehen ist ein "Bannwart", der von vier Männern über einen Acker getragen wird. Er ist mit einem Reisig bewaffnet, mit dem er Vieh vertreiben soll, das die Aussaat auf dem Acker zertrampelt. (Die Lalen hatten Salz gesät.) Aber warum wird er auf einer Hurte getragen ? Ihm war in den Sinn gekommen, dass er selbst - ginge er direkt über das Feld - ja auch die Aussaat beschädigen würde. Nach langem Ratschlag hatten die Lalen die Lösung gefunden: Sie müssten ihn eben über den Acker tragen.

In diesem Geist agiert auch der Stadtrat: Die Stadt entnimmt dem unbilanzierten Pool der fossilen Energieträger den Bedarf der Münchner an Erdgas und bilanziert die mit dessen Verbrennung verbundenen Emissionen - und dann fügt sie diesem Pool aus eigener Förderung diese Menge wieder neu hinzu (und sogar noch etwas mehr, denn Spirit Energy fördert ja auch Erdöl). Und so kommt es, dass Herr Dr. Bieberbach Ehrenbürger von Laleburg ist.







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"Spirit Energy" ist ein Joint Venture des britischen Energieversorgers Centrica (69%) und der Stadtwerke München (31%), das in den europäischen Nordmeeren Erdöl und Erdgas fördert.

Fördermengen, CO₂-Emissionen und Umsätze von Spirit Energy

2018 2019 2020
Gesamt Anteil SWM Gesamt Anteil SWM Gesamt Anteil SWM
Erdöl Menge [Mio. Barrel] 16[a] 4,96 14[c] 4,34 17[e] 5,27
Umsatz [Mio. €] 861[b] 267 717[d] 222 616[f] 191
CO₂-Emissionen [Mio. t] 6,619 2,052 5,792 1,795 7,033 2,180
Erdgas Menge [Mrd. m³] 5,267[a] 1,633 5,267[c] 1,633 4,559[e] 1,413
Umsatz [Mio. €] 885[b] 274 646[d] 200 452[f] 140
CO₂-Emissionen [Mio. t] 11,777 3,651 11,777 3,651 10,194 3,160
Begleitemissionen der Förderung*
CO₂äqu. [Mio. t] 0,48[g] 0,149 0,64[g] 0,198 1,225[h] 0,379
Gesamtemissionen
CO₂äqu. [Mio. t] 18,876 5,852 18,209 5,644 18,452 5,719


*Begleitemissionen der Förderung erfassen z.B. die Emissionen, die auf den Förderplattformen durch den (fossilen) Antrieb von Generatoren, Pumpen usw. entstehen. Aufgrund veränderter Vorschriften werden diese Emissionen seit 2020 in erweitertem Umfang jetzt als Scope-1- und Scope-2-Emissionen explizit in den Geschäftsbericht aufgenommen ([3], S. 16f.).

2019 und insbesondere 2020 trug Erdöl deutlich mehr zum Umsatz bei als Erdgas.
Einen geringen zusätzlichen Teil an Umsatz erwirtschaftet Spirit Energy mit der Überlassung seiner Pipeline-Infrastruktur an andere Förder-Unternehmen (2020: 60 Mill. € [3], S.40).

Geographisch verteilte sich der Umsatz 2020 wie folgt [f] :

Land Mio. €
Großbritannien 619
Norwegen 288
Schweiz 179
USA 54
Niederlande 16
Rest 7

Umrechnungsfaktoren
Durchschnittlicher Wechselkurs 2018: 1 £ = 1,13 €    [1], S. 40
Durchschnittlicher Wechselkurs 2019: 1 £ = 1,14 €    [2], S. 60
Durchschnittlicher Wechselkurs 2020: 1 £ = 1,13 €    [3], S. 63

Die Erdgas-Mengen werden in den Geschäftsberichten von Spirit Energy in Billion cubic feet [cft] angegeben.
1 Mrd. cft = 28,316846592 Mill. m³ [5]

1 m³ Erdöl (= 6,29 Barrel) hat nach Angaben des Norwegischen Petroleumdirektorats (NPD) einen Energieinhalt von 35500 MJ, also: 1 Barrel ≙ 5,64388 GJ. [6]
Der Emissionsfaktor t CO₂/TJ beträgt für Rohöl 73,3 t CO₂/TJ [7], S. 46.
Also: 1 Barrel ≙ 5,64388 * 0,0733 t CO₂ = 0,413696 t CO₂.

1 m³ Erdgas hat nach Angaben des NPD einen Energieinhalt von 40 MJ. [6]
Der Emissionsfaktor t CO₂/TJ beträgt für Erdgas 55,9 t CO₂/TJ [7], S. 47.
Also: 1 Mrd. m³ Erdgas ≙ 40000 * 55,9 t CO₂ = 2,236 Mio. t CO₂.

Quellen a: [1], S. 60
b: [1], S. 22 (nur IFRS-15-Einnahmen)
c: [2], S. 87
d: [2], S. 38 (nur IFRS-15-Einnahmen)
e: [3], S. 93
f: [3], S. 40
g: [4], S. 6
h: [3], S. 17

[1] Spirit Energy, Consolidated Financial Statements 2018
[2] Spirit Energy, Annual Report 2019
[3] Spirit Energy, Annual Report 2020
[4] Spirit Energy, Environmental Performance Review 2019
[5] Wikipedia, Kubikfuß
[6] Norwegisches Petroleumdirektorat, Umrechnungstabelle
[7] Umweltbundesamt, Emissionsfaktoren

Reserven und Pläne
Reserven
Die Reserven ändern sich von Jahr zu Jahr
- durch die Förderung,
- durch die Erschließung neuer Vorkommen sowie
- durch die Korrektur der Prognosen aufgrund neuer geologischer Daten.

Würden die Reserven sämtlich gefördert und verbrannt, würden dadurch rund 100 Mio. t CO₂ freigesetzt.

Quellen Für 2018: Spirit Energy, Consolidated Financial Statements 2018, S. 60
Für 2019: Spirit Energy, Annual Report 2019, S. 87
Für 2020: Spirit Energy, Annual Report 2020, S. 93
Umrechnungsfaktoren: siehe bei Fördermengen, CO₂-Emissionen und Umsätze von Spirit Energy

Gerichtsverfahren [Update 30. April 2022]
Greenpeace Norwegen und die norwegische Umweltorganisation Natur og Ungdom haben 2016 begonnen, vor norwegischen Gerichten gegen die Vergabe von Erkundungslizenzen in der Barentssee zu klagen - vergebens. Im Juni 2021 haben sie sich deshalb zusammen mit sechs Einzelpersonen an den Europäischen Menschenrechtsgerichtshof (EGMR) gewandt:

Pressemitteilung zur Einreichung der Klage
Wortlaut der Klageschrift
Der EGMR hat Norwegen aufgefordert, bis zum 13. April 2022 zur Klage Stellung zu nehmen
Mittlerweile hat die norwegische Regierung diese Stellungnahme abgegeben. Sie hält die Klage für unzulässig; sollte sie aber als zulässig behandelt werden, läge dennoch keine Verletzung der Menschenrechtskonvention vor.
Pressemeldung von Greenpeace zur Stellungnahme der norwegischen Regierung
Wortlaut der Stellungnahme der norwegischen Regierung [30. April 2022]

Alle Dokumente (Klageschriften, Erwiderungen der Staatsanwaltschaft, Urteile, Amicus-Curiae-Briefe)
der vorangegangenen norwegischen Gerichtsverfahren finden sich hier:
https://www.klimasøksmål.no/en/2019/10/31/legal-documents-in-english/

Materialien
Stadtrats-Vorlage zu den Exit-Spirit-Energy-Anträgen [Sitzungsvorlage 20-26 / V 04168, September 2021]
Stellungnahme zu dieser Vorlage [versendet an die Mitglieder des Ausschusses für Arbeit und Wirtschaft am 19. September 2021]
Bilder aus dieser Stellungnahme zur freien Verwendung
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Wen versorgen die SWM mit Gas? 1920 x 1200 Pixel

Rückbaukosten 725 x 587 Pixel

AMAP-Arktisbegrenzung 657 x 741 Pixel
Nach einer Karte von Arctic Portal

Ölfeld Maria 1870 x 1362 Pixel
Diskussionspapier dazu, das auf die Ausschuss-Beratung der Vorlage eingeht. [6. Oktober 2021]
Quellenangaben zum Tweet "SWM und Barentssee" [10. Oktober 2021]

Vergleich: Markt-Gaspreise und Abschreibungen der SWM-eigenen Gasförderung [30. Juni 2021]

Eine Investor-Präsentation von Centrica vom 17.7.2017 zur Gründung von Spirit Energy und die zugehörigen Folien sind nach dem Wechsel der CEO's von der Website von Centrica genommen worden. Sie können hier abgerufen werden:
Centrica Investor-Präsentation 17.7.2017
Centrica Präsentation Slides 17.7.2017

"SWM Ahoi": Eine erste Recherche zu Spirit Energy [28. November 2020]